Nach einer 45 Minuten Wanderung durch den Wald haben wir den „Bear Falls“ Wasserfall erreicht. Andy hatte eine Erkältung und fand die Wanderung nicht ganz so lustig. Es war ein sonniger Tag, aber auf dieser Seite des Flusses waren wir im Schatten und es war ziemlich kühl. Ich befürchtete, dass wir vergebens soweit gewandert sind und nichts sehen werden.
Wir setzten uns auf die Steine und assen einen Snack, während wir den Wasserfall betrachteten. Mein Plan war es auf einen Punkt im Wasserfall zu schauen und zu warten. Falls man schon mal längere Zeit ins Wasser geschaut hat, dann weiss man, dass nach einer gewissen Zeit die ganze Sicht so bisschen verschwommen wird. Wenn man dann vom Wasser wegschaut, beginnt sich alles zu bewegen. Ich schaute sehr lange auf den Wasserfall und wollte schon fast aufgeben. Aber plötzlich war der Erste da. Der erste Lachs, der versuchte Fluss aufwärts zu schwimmen und dabei den Wasserfall hochspringen muss. Plötzlich sprang er einfach aus dem Wasser und versuchte etwas, das als unmöglich erschien.
Unsere Hoffnung war, dass ein Bär auftaucht und versucht springende Fische zu fangen, aber leider war weit und breit kein Bär zu sehen an diesem Tag. Es war aber trotzdem sehr spannend und aufregend, die springenden Fische zu beobachten. So weit wir das beurteilen können gab es Lachs und Forellen. Einige waren viel grösser als ich mir vorgestellt habe. Ich schätze, dass die mindestens 60cm gross waren und andere hingegen nur um die 20cm. Es war sehr amüsant ihnen zu zuschauen, wie sie gegen die Strömung kämpfen. An dieser Stelle wo wir zuschauten, mussten die Fische eine Stufe von ungefähr einem Meter Höhe bewältigen. Es schaute zwar nicht so aus, dass die da hochkommen, aber einige haben es wahrscheinlich geschaft. Bei einigen Versuche konnte wir sehen, dass sie wieder vom Wasser runtergespült wurden und wieder von vorne beginnen mussten.
Vor einigen Jahre wurde die runterfliessende Wassermenge durch die Industrie weiter oben reduziert. Dies hatte zur Folge, dass es für die Fische unmöglich war hoch zu springen. Dadurch ging die Anzahl der Fische in diesem Gebiet massiv zurück. Aber zum Glück wurde dann durch Menschenhand eine Art Wassertreppe für die Fische gebaut. Nun ist die Fischpopulation wieder da wo sie früher war.
Wir blieben beim Wasserfall einige Stunden und haben ein Fisch nach dem Anderen gesehen, wie sie mehr oder weniger erfolgreich hochsprangen. Aber nach einer Weile wurde es zu kühl und wir gingen wieder zurück durch den wunderschönen Wald.