Wir wollten im Yosemite National Park eine mehrtägige Wanderung machen. Gestartet sind wir von Tuolumne Meadows. Weiter unten kann man die genau Route sehen, die wir gewandert sind. Der Plan war, dass wir zwei Mal übernachten und drei Tage wandern. Die ursprüngliche Idee war, dass wir nicht mehr als 12 Meilen, bzw. 19.5 Kilometer pro Tag gehen. Aber weil wir die Route während dem Wandern angepasst haben, kamen wir zum Ergebnis, dass wir am ersten Tag 23.6 km, am zweiten Tag 20.4 km und am letzten Tag 11 km gewandert sind. Der Grund, wieso wir am dritten Tag nur noch so eine kurze Strecke gingen, war dass das geplante Übernachtungscamp eine „Mücken-Hölle“ war. Deshalb gingen wir solange weiter, bis es etwas angenehmer wurde.
Am ersten Tag gingen wir am Cathedral Peak und Cathedral Lake vorbei. Es ging bereits beim Start aufwärts, mehr als wir erwarteten. Ursprünglich wollten wir beim Campingplatz bei „Sunrise“ übernachten, aber wir gingen Richtung osten ins nächste Tal. Wir folgten einem Bach bis wir eine super Stelle fanden für unsere erste Übernachtung.
Bevor wir unsere erste Übernachtungsstelle erreichten, füllten wir beim Bach unsere Wasserflaschen auf. Andy machte währenddessen einen Scherz, dass jetzt wo wir nicht auf unsere Rucksäcke aufpassen, ein Schwarzbär kommt und unser essen klauen wird. Guter Punkt, dachte ich, da wir genau diesbezüglich gewarnt wurden. Die Bären kennen angeblich unser Verhalten und wissen genau, wann sie zuschlagen können. Deshalb holte ich unsere Rucksäcke näher zu uns, während Andy das Bachwasser filterte. Als ich den zweiten Rucksack holte, sah ich plötzlich ein Schwarzbär auf der anderen Bachseite. Ich denke er sah mich zur selben Zeit, als ich ihn gesehen habe. Er war ein kleiner süsser brauner Kerl, dachte ich nachträglich. Meine erste Reaktion war auszuflippen und begann in meine Hände zu klatschen. Der arme Kerl bekam angst und rannte sofort davon. Vielleicht hätte ich zuerst einige Fotos von ihm machen sollen, bevor ich ihn wegscheuchte. Aber da ich noch nie einen wilden Bären so nahe sah und er uns über die Brücke neben uns leicht erreichen könnte, war dies wohl die richtige Reaktion. Das einzige Foto das ich von unserem Bären-Erlebnis machen konnte, zeigt lediglich einen kleinen brauen Punkt zwischen den Büschen. Es lohnt sich nicht mal dieses Foto hier zu zeigen.
Am zweiten Tag kamen wir beim Merced Lake vorbei und gingen weiter Richtung Vogelsang. Nach der Ranger Station beim Merced Lake ging es steil aufwärts und es wurde sehr heiss. Seit wir in den Yosemite Park reinkamen, wehte immer ein ziemlich starker Wind, aber genau jetzt wo wir ihn gebraucht hätten, lies er uns im Stich. Dieser Tag war wohl der schönste Tag mit den Granitkuppeln, Bäche, Wasserfälle und spektakuläre Ausblicke auf die High Sierras. Es war aber auch der strengste Tag mit mehr als 900 Meter Höhenunterschied. Als wir uns „Vogelsang“ näherten, gingen wir Richtung westen und wollten einige Meilen vor dem Tuolumne Pass übernachten. Nach diesem Pass sollte es dann nur noch runter gehen Richtung Tuolumne Meadows. Aber auf Grund von ungefähr einer Million Mücken, kam es dazu dass wir auf dem Pass übernachtet haben, wo es deutlich weniger Mücken gab.
Der dritte und letzte Tag war eine gemütliche Wanderung zurück nach Tuolumne. Es ging hauptsächlich nur runter mit einer sehr angenehmen Steigung. Jedoch weil der erste Tag so lange war und ich deshalb Blasen an meinen Füsse bekam, war es trotzdem ziemlich schmerzhaft. (Zum Glück erinnert man sich im Nachhinein nicht mehr so genau an solche Details…) Ich war froh als wir wieder den Parkplatz erreichten, von wo wir gestartet sind. In der Kühlbox, in unserem Auto, haben eine kalte Zitronenlimonade und Chips auf uns gewartet.
Weitere Bilder:
Tuolumne Wanderung |
Nach fünf Tage wandern und klettern ohne zu duschen, gönnen wir uns etwas Luxus in einem Hotel. 🙂